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Industrie 4.0 läßt grüßen - Walk the line! – fahrerlose Transportsystem gewinnt Hafnerpreis an der Gewerblichen Schule Waiblingen

Waiblingen, Mai 2017

Der Hafner-Preis wird jedes Jahr vom gleichnamigen Fellbacher Unternehmen ausgelobt und für herausragende Schülerarbeiten an der Gewerblichen Schule in Waiblingen (GSWN) verliehen. Das heißt für Arbeiten, die von Oberstufenschülern selbstständig initiiert, geplant und umgesetzt werden. Und bereits im Fachunterricht mit der Note "sehr gut" bewertet wurden.

In diesem Jahr schafften es gleich vier Teams ins spannungsgeladene Finale.

Das erste Team hatte ein Gravity-Bike entwickelt und das, wie Lukas Hörmann, einer der daran beteiligten Schüler stolz berichtete "bis zur Marktreife". Inklusive Kostenkalkulation und allem Pipapo. Das Gravity Bike ist ein Bike, mit dem der Fahrer in Quasi-Liegeposition auf dem Bauch downhill düsen kann. Ohne Pedale, allein durch Schwerkraft, aber mit Bremsen. Spaß garantiert. Bevor die Abiturienten damit allerdings in die Serienproduktion einsteigen, fertigen sie erst noch zwei weitere für den Privatgebrauch an. "Drei Jungs, drei Bikes", so der Plan von Jan Siebert, Sven Kalina und Lukas Hörmann.

Team 2 hatte sich einen Uhrenbeweger ausgedacht, der beleuchtet werden kann, sich in den meisten Wohnstuben gut machen dürfte (elegant in Alu und in Holz) und die Bewegungen des Handgelenkes simuliert. "Die Idee", so Felix Klöpfer, "kam durch meine Leidenschaft für automatische Uhren." Die Motive seiner Projektpartnerin Alina Klöpfer (nein, nicht verwandt, nicht verschwägert) waren "die Mechanik und die Konstruktion". Kein Wunder, die 20jährige strebt nach ihrem Abitur eine Karriere als Mechatronikerin an.

Bei Team 3 wurde es extrem IT-lastig. Marcel Heda und Felix Dittrich hatten eine Augmented Reality Sandbox konzipiert und programmiert. Was sich anhört wie ein Kinderspielzeug ist weit mehr. Ein Gerät, das in der Lage ist Höhenlinien (Isohyposen) zu erfassen und in eine topografische Landkarte einzuzeichnen. "Wir haben gesehen, dass dies an einer amerikanischen Uni gerade gemacht wird", so Marcel Heda, "und da dachten wir, das können wir auch." Konnten sie auch. Und die Jury war auch von dieser Arbeit schwer beeindruckt.

Gewonnen hat dann aber, wenn auch mit nur klitzekleinem Vorsprung, so der Schulleiter der GSWN Hans-Jürgen Bucher, das vierte Team. Eine reine Damenrunde, ungewöhnlich an einem Technischen Gymnasium, wo die Mädchen per se in der Minderzahl sind. Aileen Schmückle, Asiye Gökkaya und Eva Schulze aber konnten alle Vorurteile was Frauen und Technik betrifft aus dem Felde schlagen. Ihre Foline (von follow the line) ist ein fahrerloses Transportsystem, welches mit Hilfe von optischen Sensoren einer Linie folgt, sofern diese einen Kontrast zum Boden bildet. Was kurzfristig mit Klebeband und langfristig mit Farbmarkierungen am Boden dargestellt werden kann. Sobald das Transportsystem Hindernisse am Boden erkennt, stoppt es automatisch. Fahrerlose Transportsysteme sind innovative Anwendungen in verketteten Produktionsprozessen in der Industrie 4.0.